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Designlexikon
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Olbrich, Joseph Maria

(*1867 Troppau, †1908 Düsseldorf)

Der österreichische Architekt, Designer und Grafiker Joseph Maria Olbrich studierte an der Staatsgewerbeschule in Wien bei Camillo Sitte und Julius Deininger, wo er 1886 sein Examen ablegte. Anschließend arbeitete er bei August Bartel in Troppau als Bauleiter und Architekt.

Von 1890 bis 1893 setzte Olbrich in Wien an der Akademie der bildenden Künste (bei Karl von Hasenauer) sein Architekturstudium fort, das er mit dem Prix de Rome beendete. Olbrich bereiste Italien und Nordafrika und arbeitete nach seiner Rückkehr bis zum Jahre 1898 im Büro von Otto Wagner, wo er sich u.a. mit Stadtplanung befasste.

Neben Koloman Moser, Josef Hoffmann und Otto Wagner gehörte Olbrich 1897 zu den Mitbegründern der Wiener Secession, deren schlichtes Ausstellungsgebäude er 1898/99 entwarf. Am Secessionsjournal «Ver Sacrum» beteiligte er sich mit Grafik- und Layoutkonzepten.

1899 wurde Olbrich vom Großherzog Ernst Ludwig von Hessen in die Künstlerkolonie Mathildenhöhe nach Darmstadt berufen. 1900 nahm er mit einem «Wiener Interieur»-Raum an der Pariser Weltausstellung teil. 1901 organisierte Olbrich die erste Architekturausstellung der Welt, die Darmstadt-Mathildenhöhe-Ausstellung, auf der er u.a. sein eigenes Wohnhaus, das große und kleine Haus Glückert sowie den Bau für Flächenkunst präsentierte.

1907 war Olbrich Mitgründer des Deutschen Werkbundes, 1908 stellte er den Hochzeitsturm in Darmstadt (ein Geschenk für den Großherzog Ernst Ludwig) fertig. Im selben Jahr gründete Olbrich in Düsseldorf ein weiteres Architekturbüro und begann mit dem Entwurf des neoklassizistischen Kaufhauses Tietz (heute Kaufhof), das 1909 fertig gestellt wurde.

Als Innenarchitekt gestaltete Olbrich für die Internationale Ausstellung moderner dekorativer Kunst in Turin (1902) das «Blaue Zimmer», ein Schlafzimmer und einen Teesalon mit Möbeln der Firma Glückert. Er gestaltete und möblierte für den Großherzog von Hessen das große Musikzimmer (1902/03) im Neuen Palais in Darmstadt, sowie dessen Privatgemächer (1906/07) im Gießener Schloss. Darüber hinaus entwarf Olbrich ein Spielhaus für die junge Prinzessin Elisabeth von Hessen im Garten der Wolfsgartener Sommerresidenz.

Als Designer entwarf Olbrich Möbel (für die Firma Gebrüder Schöndorff), Kunstgewerbeartikel, Stickereien, Gläser, Bestecke (für die Firmen WMF und Eduard Hueck/Lüdenscheid) sowie Keramik für die Wächtersbacher Steingutfabrik. © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey)

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