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Knoll

 

Die Firma wurde 1938 von Hans G. Knoll als «G. Knoll Furniture Company» in New York gegründet und orientierte sich von Beginn an mit ihrem Möbeldesign am «International Style», den Henry-Russell Hitchcock und Philip Johnson im Amerika der 30er-Jahre populär gemacht hatten. 1941 lernte Knoll die Innenarchitektin Florence Schust kennen, mit der er ab 1943 eng zusammenarbeitete und 1946 - im Jahr ihrer Heirat - die Knoll Associates Inc. gründete. 1951 wurde als erste und wichtigste Tochterfirma die Knoll International GmbH in Deutschland ins Leben gerufen.

Die ersten Möbel, die die Firma herstellte, stammten von Mies van der Rohe und Eero Saarinen, der 1946 den breiten Wannensessel «Womb» kreierte und 1956 seinen weltberühmten «Tulpen»-Sessel vorstellte - eine Polyestersitzschale, die auf einer gekehlten, trompetenförmigen Säule aus Metall ruhte. Mit dem «Barcelona»-Programm von Mies van der Rohe, das Knoll 1948 herausbrachte, nahm die Firma Möbel in ihre Kollektion auf, die auf der Suche nach modernen gestalterischen Formen am Bauhaus entstanden waren. Hierzu gehören auch mehrere Entwürfe von Marcel Breuer, u.a. der spektakuläre «Wassily»-Sessel von 1925 - das erste Sitzmöbel aus Stahlrohr.

In den 50er-Jahren begann Harry Bertoias Tätigkeit für Knoll, die 1952 mit dem berühmten Drahtgittersessel ihren Höhepunkt fand. Ähnlich wie Bertoia benutzte Warren Platner 1966 garbenförmig miteinander verbundene Metallstäbe für die Untergestelle seiner Tische und Stühle und erregte damit in den frühen 60er-Jahren internationale Aufmerksamkeit. Charles Pollock entwarf 1965 seinen Bürostuhl mit Aluminiumrandprofil, Sebastian Matta stellte sein «Sitz-Puzzle» vor, dessen feste Formteile sich zu immer wieder neuen geometrischen Figuren verwandeln ließen.

1968 erwarb Knoll die italienische Avantgardefirma Gavina und arbeitete mit einigen ihrer Designer - u.a. Gae Aulenti - zusammen. Andere italienische Designer, deren Arbeit eng mit Knoll verknüpft war, sind Tobia Scarpa, Cini Boeri (Tisch «Lunario», Sofa «Brigadier») und Vico Magistretti. Tobia Scarpas «Bastiano»-Serie war die erste Sitzgruppe mit vollständig frei liegendem Rahmen, die seitdem in vielen Versionen kopiert wurde.

In den 70er-Jahren gewann Knoll die Designer Andrew Morrison und Bruce Hannah, die ein leichtgewichtiges Sitzsystem aus gezogenem Aluminium konstruierten. Otto Zapf entwickelte 1975 ein Bürosystem, das bequeme und humane Arbeitsmöglichkeiten mit den Anforderungen des elektronischen Büros kombinierte. Als Ergebnis umfassender, vor allem ergonomischer Bürostudien kreierte Niels Diffrient 1979 das Sitzsystem «Humana»; Richard Sapper entwarf ebenfalls 1979 eine Serie von Bürostühlen, die mit dem Bundespreis Gute Form und der Goldmedaille des Institute of Business Design ausgezeichnet wurde.

In den 80er-Jahren stellte Knoll mehrere Chefbüros (u.a. von Charles Pfister, Warren Platner und Gian Franco Frattini) sowie Bürosysteme von Bruce Hannah, Andrew Morrison und Marc Alessandri vor. Darüber hinaus produzierte die Firma spektakuläre Tische von Enrico Baleri, Hans Hollein, Lucia Mercer, Pascal Mourgue, Joe d'Urso und Ettore Sottsass (Sofas und Tische «Eastside», «Westside», «Central Park», «Spyder» und «Shift»). Von den Knoll-Stühlen ragen vor allem die Sottsass-Modelle «Mandarin» und «Bridge» sowie Entwürfe von Richard Meier, Richard Schultz und Massimo Vignelli hervor. Zu den erfolgreichsten Entwürfen der 90er-Jahre gehört die Stuhlserie «Bulldog» (1990) von Dale Fahnstrom und Michael McCoy, die 1990 den Gold Award für das beste Produktdesign erhielt, sowie eine Serie von Stühlen und Tischen aus gebogenen Holzfurnierstreifen (1992) von Frank O. Gehry.

Zu den jüngsten Produkten gehören der Tisch «Cactus» (1993) von Lawrence Laske, der Tisch «Paperclip» (1994) von Vignelli Associates, der Tisch «Propeller» (1993) von Emanuela Frattini, die «Maya Lin»-Kollektion (1998), der Stuhl «Fog» (1999) von Frank O. Gehry, der Stuhl «Visor» (2001) von Emilio Ambasz, das Bürosystem «Equity 120» (2001), der Rollwagen «Bebop» von Ross Lovegrove (2002), die Reedition der «Krefeld»-Kollection (2003) von Ludwig Mies van der Rohe, der Stuhl «Chip» (2003) von Antti Kotilainen, der Stuhl «Sprite» (2004) von Ross Lovegrove sowie die Leuchte «Hally» (2005) von Richard Sapper. © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey)

 

www.knoll.com

www.knolleurope.com

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